In See nach Singapur, 1. April 1893

Prächtiges Wetter, spiegelglatte See, empfindlichste Hitze. Wiewohl ich in dem Maschinenraum, in den ich hinabgestiegen war, nur kurze Zeit verweilt hatte, kehrte ich dennoch in Schweiß gebadet auf Deck zurück. Der Heroismus, mit welchem unsere wackeren Heizer, die nur alle vier Stunden abgelöst werden, in dem Glutraum ihrer schweren Arbeit obliegen, ist geradezu bewundernswert.

Wassersäulen, die in großer Entfernung aufstiegen, deuteten auf zwei Pottwale hin.

Nachmittags gegen 4 Uhr kam die kleine Insel Table Island, das nördlichste Eiland der Andamanen, mit ihrem Leuchtturm auf vier Meilen Steuerbord in Sicht, während wir den Preparis South Canal passierten. Die Insel ist, so viel ich durch das Fernglas unterscheiden konnte, mit reicher Vegetation, namentlich mit Palmen, bedeckt, und dient, in der Regel unbewohnt, nur zeitweise Fischern zum Aufenthalt.

Des Abends erfreute uns herrlicher Vollmond, der die See sowie unsere schneeweiße „Elisabeth“ magisch beleuchtete und sich glitzernd in den leicht gekräuselten Wellen spiegelte. Lange lauschte ich auf der Brücke den Gesängen unserer Mannschaft, die sich auf dem Eisendecke versammelt hatte.

Spät abends erschien Backbord, geisterhaft aus der See emportauchend, der 710 m hohe Insel-Vulkan Narcondam, ein wertvoller Orientierungspunkt für die Navigation.

Links

  • Ort: In See nach Singapur
  • ANNO – am 01.04.1893 in Österreichs Presse.
  • Das k.u.k. Hof-Burgtheater ist bis zum 2. April, das k.u.k. Hof-Operntheater bis zum 1. April geschlossen.

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