Scharfe Schüsse, deren Echo in den Tälern des Schamschani widerhallte, weckten uns früh morgens. Es waren die Salven der Batterie des englischen Forts, welche Schießen auf bewegliche Ziele im Meer übte.
Nochmals entwickelte sich auf dem Fallreep ein kleiner Markt, dann nahm unser Consulargerent Abschied, wir lichteten die Anker und verließen mit östlichem Kurse den Hafen.
Der Tag ist schön; eine kleine Regenböe bringt Erquickung, wie denn überhaupt die Hitze nicht mehr so intensiv ist, als im Rothen Meere; nur die Kabinen bilden noch wahre Dampfbäder, selten sinkt das Thermometer unter 30° Celsius. Einige Dampfer werden passiert und ein größerer Zug von Fischen beobachtet.
Von unseren zwei Ziegen-Kitzen, Max und Moritz benannt, die. wir in Aden an Bord genommen, sprang leider Max, ein allerliebstes Tier, in selbstmörderischer Absicht über Bord und dürfte wohl bald einem Hai zur willkommenen Beute gefallen sein. Moritz verschmerzte den Verlust seines Kameraden rasch und hüpfte lustig zwischen den Kabinen umher, überall Zwieback, Zigaretten und Zucker naschend.
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- Ort: Arabisches Meer
- ANNO – am 28.12.1892 in Österreichs Presse. Der Pester Lloyd berichtet um russische Bemühungen zur Intensivierung des russischen Donauhandels. Bis jetzt war dieser nur spärlich entwickelt von den aus Odessa agierenden Russen. Abhilfe schaffen soll die Schwarz Meer Donaus Gesellschaft, die jedoch nur dank staatlicher Subventionen überleben kann. Zur Zeit wird über eine neuerliche Finanzspritze in St. Petersburg diskutiert.
- Ein Telegramm informiert, dass der Kaiser am 27. Dezember in Wels eingetroffen ist auf seiner Rückreise aus München. Weniger glücklich war der japanische Premierminister, dessen Wagen mit einem der Wagen der Prinzessin Komatsu zusammengeprallt ist. Der Premierminister ist an der Schläfe schwer verletzt worden.
- Eine Werbung verspricht Unterricht in Photographie für neue Kamerabesitzer. Nichts steht somit im Weg eines viktorianischen Selfies.