Bei ruhiger See wurden noch in der Nacht die in nordwestlicher Richtung von Wammar gelegenen, zu der Gruppe der Südoster-Eilande gehörenden Kei-Inseln passiert, die einen Teil der Molukken bilden. Am Morgen hatten wir die Watu (Watoe) Bella-Inseln, vor allem Tehor (Tivor), welche dem Anschein nach denselben landschaftlichen Charakter haben, wie die Aru-Inseln, in Sicht.
Die Banda-See, die wir nun durchschifften, machte sich durch große Hitze bemerkbar. Gegen Mittag stellte sich Südostmonsun ein. Das Wetter war zwar regnerisch, immerhin blieben wir den Tag über von stärkeren Böen verschont; doch lagerten über all den Inseln, die wir passierten, schwere, dunkle Wolken, aus welchen unaufhörlich Blitze zuckten.
Sehr hübsch war abends der Blick auf die Banda-Inseln, welche vulkanischen Ursprungs, mit überaus dichter Vegetation bedeckt und insbesondere berühmt sind durch die intensive Kultur der Muskatnuss; diesem Betriebszweig soll gegenwärtig fast der ganze kulturfähige Boden gewidmet sein. Von jenen lieblichen Eilanden wehten trotz der Entfernung mehrerer Meilen süße, würzige Düfte zu uns herüber; ein Mond um den anderen reift dort Blüten und Früchte in trautem Verein — wie mag es aber da erst blühen und duften, wenn der tropische Frühling die Kelche erschließt!
Mächtig ragt der Inselvulkan Gunung (Goenoeng) Api mit seinem spitzen, 670 m hohen Kegel aus dem Meer empor. Dieser Feuerberg ist, wenn auch nicht augenblicklich, doch noch immer tätig, und vor wenigen Jahren erst hat ein heftiger Ausbruch desselben auf den naheliegenden, bewohnten Inseln Banda Xeira und Banda Lontar schreckliche Verwüstungen angerichtet, welchen zahlreiche Menschen zum Opfer gefallen sind.
Links
- Ort: Banda Inseln
- ANNO – am 27.06.1893 in Österreichs Presse.
- Das k.u.k. Hof-Burgtheater spielt „Der Unterstaatssekretär“, während das k.u.k. Hof-Operntheater vom 1. Juni bis 19. Juli geschlossen bleibt.