Das Lager in Dechta Boli wurde früh morgens abgebrochen und dann setzte sich die ganze Karawane in Bewegung, um den 13 km weit entfernten neuen Lagerplatz von Guleria zu beziehen.
Sofort nach unserer Ankunft eilten die Schikäris mit einer Anzahl Elephanten auf die Tigersuche, um nach Verlauf von drei Stunden mit der Meldung zurückzukommen, dass sie alle günstig scheinenden Plätze abgesucht hätten, ohne Tiger zu finden. Übrigens hatten die Eingeborenen vorhergesagt, dass Guleria mehr Marsch- als Jagdstation sei, und beigefügt, dass die Chancen, trotz der sehr einladenden Dschungel, nicht als gute zu bezeichnen seien.
Angesichts der vorgerückten Stunde und der großen Müdigkeit der Elephanten, hielten wir in Guleria Rasttag, welcher den von den Anstrengungen der letzten Tage recht angegriffenen Dickhäutern sehr zustatten kam. Die unfreiwillige Pause unseres Jagdlebens wurde — nicht ohne mancherlei Erwägungen über die respektiven Vorzüge von Schreibfeder und Büchse — zur Erledigung der Post benützt.
Mit Beginn der Dunkelheit ballten sich schwere Wolken zusammen und es regnete in Strömen. Wiewohl die Zelte sich als regendicht erwiesen, hatten wir von dem recht unliebsamen meteorologischen Phänomen insofern zu leiden, als im Innern der Zelte alle Gegenstände, insbesondere die Kleider und die Wäsche ganz feucht wurden.
Links
- Ort: Guleria, Nepal
- ANNO – am 17.03.1893 in Österreichs Presse.
- Das k.u.k. Hof-Burgtheater spielt „Hamlet“, während das k.u.k. Hof-Operntheater „Hernani“ aufführt.