Die Spanne Zeit, die mir in Buitenzorg noch gegönnt war, bevor ich Java verließ, benützte ich, um zwei Objekte in Augenschein zu nehmen: ein Werk friedlicher Tätigkeit, den botanischen Garten, und eine militärische Anstalt, die Kaserne.
Der weltberühmte botanische Garten (’s lands plantentuin), welcher im Jahre 1818 unter Generalgouverneur Baron van der Capellen von einem Deutschen, dem Landbaudirektor Professor Reinwardt, geschaffen ward, dient zur Kultur von Pflanzen für wissenschaftliche und Unterrichtszwecke und enthält selbstverständlich nur solche Gewächse, welche in dem tropischen Klima Buitenzorgs gedeihen. Um Pflanzen kühlerer Zonen kultivieren zu können, hat man eine Anzahl botanischer Höhenstationen auf verschiedenen Stufen des Gede-Gebirges, an dessen Fuß Buitenzorg gelegen ist, sowie auf dem Gipfel des Pangrango errichtet. Dort werden von der Leitung des Buitenzorger Gartens jene Gewächse gezogen, welche eine Höhenlage von 985 m aufwärts bis zu 2700 m erfordern.
Dieser Garten, welcher etwa 60 ha umfasst und gegen Norden in den zum Palais des Generalgouverneurs gehörigen Park übergeht, zeichnet sich beim ersten Anblick vor allem durch die Schönheit seiner Lage aus. Nach Süden hin erheben sich die grandiosen Gipfel der „blauen Berge“, das ist der erloschenen Vulkan Salak und Pangrango. Von dem diese beiden Gipfel verbindenden Sattel senkt sich wellenförmiges Terrain nach Buitenzorg nieder. Der Palaisgarten selbst ist sanft abgedacht, im Osten vom Tji Liwung begrenzt, mit schönen Laubbäumen, Palmenalleen, Bambusgebüsch, Rasenflächen und Wasserbecken geschmückt.
Im ganzen werden hier etwa 9300 Pflanzenarten (300 Familien, 2500 Geschlechter) kultiviert. Ich hatte von diesem Garten viel reden gehört und war von vielen Seiten auf seine Pracht aufmerksam gemacht worden, so dass ich ihn mit Erwartungen betrat, welche allerdings nicht vollauf in Erfüllung gingen. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus besitzt dieser mit einer Fachbibliothek und einem „Landbau-Museum“ ausgestattete Garten unzweifelhaft einen außerordentlich hohen Wert; alljährlich kommen Gelehrte aus Europa nach Buitenzorg, um hier Studien zu obliegen und Forschungen anzustellen. Allein das Bestreben, auf einem immerhin beschränkten Raum eine wahre Unzahl der verschiedenartigsten Gewächse der tropischen Region aller Weltteile und speziell der malayischen Zone unterzubringen, führt dazu, dass hier Vieles allzu dicht gedrängt nebeneinander steht, manches nicht zu völlig freier Entwicklung gelangt, anderes doch nichi alle jene Bedingungen vorfindet, welche Boden und Klima den Pflanzen auf ihrem natürlichen Standort oder bei vollkommener Akklimatisation bieten.
Die Anordnung des Gartens ist eine streng wissenschaftliche. so dass der Fachkundige unverzüglich orientiert ist. In einem Teil des Gartens sind zum Beispiel ausschließlich Palmen der verschiedensten Arten, in einer anderen Partie nur Eichen oder Koniferen gepflanzt, weshalb denn in jeder Abteilung eine gewisse Eintönigkeit der Formen vorwaltet. Diese Anordnung ist allerdings den Zwecken der Beobachtung äußerst dienlich. Der Laie aber blickt auch in derlei Anlagen vorzugsweise nach dem Schönen oder Originellen, nach malerischen Gruppen, üppigen oder kuriosen Solitärbäumen, nach dem Reizenden oder dem Merkwürdigen aus. Er folgt, um es kurz zu sagen, entweder den Pfaden der Ästhetik oder der Heerstraße der Neugier. Daher wird mancher nicht-professionelle Besucher jene Verteilung und Mischung der Gewächse vermissen, vermöge deren die feinfühlige Hand des Kunstgärtners Gruppenbilder aus dem Florenreich zu gestalten weiß. Alles in allem ist somit das botanische Institut zu Buitenzorg ein praktisches Kompendium der Pflanzenkunde, ein den Forderungen strenger Wissenschaftlichkeit gemäß gestaltetes, regelrechtes Bild, dem nur auch eine größere Schönheit der Anlage umso mehr zu gönnen wäre, als der Rahmen dieses starren Gemäldes von der Natur auf das üppigste und reizendste gestaltet erscheint.
Doch, dem Zweck dieser Anlage Rechnung tragend, füge ich gerne bei, dass der Garten auf Schritt und Tritt von bewundernswertem Fleiß und unermüdlicher Sorgfalt Zeugnis gibt und schöne, sowie seltene Exemplare, einzeln oder in Gruppen, interessantester Pflanzenfamilien und Pflanzenarten enthält. Unter anderem fallen insbesondere auf: eine aus riesigen Kanarienbäumen (Canarium altissimum) gebildete Allee, in welcher jeder Stamm mit einer anderen Gattung Orchideen bedeckt ist; in den verschiedenen Wasserbecken, welche der Garten enthält, prächtige Exemplare von Nymphaeaceen, wie die südamerikanische Victoria regia, die Nymphaea lotus, die Nymphaea pubescens (javanisch: Taratte ketjil), die Nymphaea stellata (Taratte biru); dann Exemplare von Nelumbium speciosum (Taratte gede) u. s. w.
Der Besuch der Kaserne gab mir erwünschte Veranlassung, mich über die aktuellen Land- und Seestreitkräfte Niederländisch-Ostindiens näher zu informieren.
Die niederländisch-ostindische Armee besitzt gegenwärtig eine Stärke von 33.339 Mann mit 1360 Offizieren, darunter 26.536 Mann (697 Offiziere) Infanterie; 3120 Mann (83 Offiziere) Artillerie; 832 Mann (29 Offiziere) Kavallerie; 646 Mann (12 Offiziere) Genie, und 2205 Mann (539 Offiziere) andere Truppen, als Stäbe u. s. w. Diese Armee ergänzt sich ausschließlich durch Anwerbung sowohl aus Europa, insbesondere aus dem Deutschen Reich, wie aus den Kolonien. Von den Mannschaften sind 13.847 Europäer, 19.437 Eingeborene, 55 Afrikaner. Als Kommandant der ostindischen Landmacht fungiert Generalleutenant A. R. W. Gey van Pittius, welcher in dieser Funktion dem Generalleutenant T. J. A. van Zyll de Jong am 4. April 1893 nachgefolgt war.
Die indische Flotte gliedert sich in die Kriegs-Marine, welche in die indische Militär-Marine und das Auxiliar-Geschwader zerfällt, und in die Gouvernements-Marine. Die Militär-Marine zählt 25 Fahrzeuge -— darunter 2 Segelschiffe — mit 5273 Netto-Tonnengehalt, 14.913,5 indizierten Pferdekräften, 87 Geschützen und einem Bemannungsetat von 1340 Europäern und 643 Eingeborenen. Zu der Militär-Marine gehören noch 2 Wachtschiffe mit 10 Geschützen, sowie mit 557 Europäern und 313 Eingeborenen an Bemannung. Das Auxiliar-Geschwader umfasst 4 Fahrzeuge mit 4040 Netto-Tonnengehalt, 11.932 indizierten Pferdekräften, 58 Geschützen und einem Bemannungsetat von 832 Europäern und 282 Eingeborenen. Der Gesamtstand der Schiffsbemannungen beträgt sonach 2729 Europäer (281 Offiziere), hievon 519 Mann (50 Offiziere) Marine-Infanterie, und 1238 Eingeborene. Die Gouvernements-Marine besteht aus 17 See-Dampfbooten, 5 Fluss-Dampfbooten und 10 kleinen Segelfahrzeugen (Avisos). Die Dampfboote haben 111 Geschütze und 1100 indizierte Pferdekräfte, sowie eine Bemannung von 132 Europäern und 636 Eingeborenen. Die Avisos sind mit je 11 Eingeborenen bemannt und mit 2 Kanonen bewaffnet.
An der Spitze der Flotte steht gegenwärtig der Vizeadmiral Jonkheer J. A. Roell.
Oberbefehlshaber der Land- und Seemacht von Niederländisch-Ostindien ist der Generalgouverneur.
Neben der regulären Armee zählt Niederländisch-Ostindien eine Reihe halb militärischer Streitkräfte, welche verpflichtet sind, in Friedenszeiten an der Aufrechthaltung der Ordnung mitzuhelfen, im Kriege aber die Armee zu unterstützen. Alle diese Kräfte zusammen weisen einen Stand von 8228 Mann auf und gliedern sich wie folgt: In die Bürgerwehren (Schutterijen) mit 3790 Mann (130 Offizieren), welche in den größeren Städten unter dem Befehle der Residenten organisiert sind und die Mehrzahl der ansässigen Europäer und Indo-Europäer umfassen sollen. Ferner in Polizei-Corps, die Pradjurits (Pradjoerits), welche, in der Stärke von 2073 Mann, aus Eingeborenen gebildet, in 56 Detachements unter Befehl europäischer Unteroffiziere zerfallen und in den kleinen Städtchen kaserniert sind; dann in die Hilfstruppen der Insel Madura, die Barisans, welche aus 1356 Eingeborenen unter 38 eingeborenen Offizieren bestehen und in drei Detachements unter je einem Oberstleutenant oder Major zerfallen. Jedem dieser Detachements ist ein Hauptmann der Armee behufs Überwachung der Übungen beigegeben. Zu den irregulären Streitkräften sind weiters noch die aus Europäern rekrutierten Garde-Dragonerabteilungen von je 96 Mann (2 Offizieren) des Susuhunan (Soesoehoenan, Kaisers) von Surakarta und des Sultans von Djokjakarta, sowie die aus 817 Eingeborenen bestehende Legion des Kaisers von Surakarta zu rechnen. Die Legion des Prinzen Paku (Pakoe) Alam, des Kronprinzen Djokjakartas, wurde im Monate August 1892 aufgelöst.
Die Kaserne zu Buitenzorg, welche an der Straße nach Tjiluwar (Tjiloewar) liegt, bietet Raum für ein Infanteriebataillon, doch ohne die Offiziere, welche in dem gegen den Bahnhof hin erbauten Villenviertel domizilieren. Nach dem neuen System besteht die Kaserne aus Pavillons, in welchen die Mannschaftsräume und Unteroffizierswohnungen. die Schule, die Küchen, Magazine/Fecht- und Turnsäle, Messen etc. verteilt sind. Am Eingang des Campements empfing mich der Bataillonskommandant und geleitete mich durch die verschiedenen Räume. Die Kompanien waren auf dem Exerzierplatz und nur die Tages-Chargen in der Kaserne anwesend. Zunächst wurden die Wachlokale und Arreste besichtigt; dann führte mich der Kommandant in die Mannschaftszimmer, in welchen Europäer und Eingeborene, kompanieweise getrennt, ihre Unterkünfte haben; diese unterscheiden sich nur in den Lagerstätten, indem die Europäer eiserne Betten benützen, während die Eingeborenen auf hohen, hölzernen Pritschen schlafen. In den durchwegs überaus geräumigen Zimmern herrschte peinliche Ordnung und Sauberkeit.
Was mich hier befremdete, war, in einem unter tropischem Himmel errichteten Gebäude eine so große Menge Eisen verwendet zu sehen; denn die Zimmer waren mit Wellblech gedeckt und zwischen je zwanzig Lagerstätten dicke Eisenwände angebracht, an welchen die Leute ihre Effekten zu befestigen haben. Meiner Ansicht nach würde Bambus hier denselben Dienst leisten wie Eisen, welches ja doch notwendigerweise dazu beiträgt, die Hitze in den Räumlichkeiten wesentlich zu erhöhen.
Ebensowenig halte ich die Uniform — das schwere blaue Tuch und den kleinen Tuchhelm, welcher den Kopf und vor allem den Nacken gar nicht schützt — für praktisch. Sehr reichlich ist die Mannschaft mit Schuhwerk versehen, indem jeder Mann pro Jahr drei Paar ganz neuer Schuhe ausfasst; trotzdem gehen die Eingeborenen-Kompanien beinahe immer barfuß.
Als Waffe ist das Berdan-Gewehr eingeführt; doch sind jetzt schon unsere Mannlicher in Erprobung; als Seitengewehr dient ein Mittelding zwischen Haubajonett und Handschar. Dieses Messer ist insbesondere zum „Buschkappen“, das ist Abhauen von Ästen, Lianen und vor allem von Bambus in den Dickungen des tropischen Urwaldes bestimmt. Den Rückenteil der Messer, welche die Unteroffiziere führen, bildet eine Säge.
Sehr groß und schön sind die Unteroffizierszimmer sowie die Kanzleien. Nebstbei haben die Unteroffiziere eine Messe und eine Art Casino, das sich wohl mit mancher europäischen Offiziersmesse vergleichen ließe. In der Messe, deren Wände mit zahlreichen Bildern und militärischen Emblemen geschmückt sind, ist schönes Geschirr und Besteck im Gebrauche, während im Casino, einer luftigen Halle, für den Zeitvertreib durch allerlei Spiele, für die Erquickung der Besucher aber durch ein Buffet vorgesorgt ist, an welchem ein besonderer Kantinenwirt Getränke ausschenkt. Die Sanitätsoffiziere nehmen Einfluss darauf, dass der Genuss von „sterken drank“ (Likören) die für das Klima Javas normalen Grenzen einhalte. Übermäßiger Genuss von Spirituosen ist ja hier nicht nur an und für sich schädlich, sondern stört auch noch insbesondere den Akklimatisationsprocess, welchen jeder Europäer bei längerem Verweilen auf der Insel durchzumachen hat.
Auch die Mannschaft der europäischen Kompanien hat eine ähnliche Rekreationshalle wie die Unteroffiziere.
Eine ganz eigentümliche Einführung ist, dass sämtlichen Soldaten, Europäern wie Eingeborenen, gestattet ist, in der Kaserne Frauen bei sich zu haben, die ihnen als Wäscherinnen, Näherinnen und Esswarenverkäuferinnen Dienste leisten. Auch ins Feld geht, wie zur Zeit der deutschen Landsknechte im 15. und 16. Jahrhunderte, der ganze Tross von Weibern mit. Diese werden dann sämtlich in regelrechte Kompanien zusammengestellt, in welchen die Frauen der Unteroffiziere das Kommando führen, während ein Offizier, wie bei den Landsknechten der „Weibel“, mit der Aufsicht über das ganze Amazonenkorps betraut ist. In den Vormittagsstunden werden, wenn die Mannschaften außerhalb der Kaserne sind, alle diese Damen in einem großen Raum vereinigt, wo sie ihren häuslichen Verrichtungen nachkommen und nebstbei auch für ihre ziemlich zahlreiche Nachkommenschaft die Mahlzeit bereiten. Hier geht es dann oft recht lebhaft zu und mag es gar nicht leicht sein, diese große Anzahl „ärarischer Damen“ mindester Kategorie immer im Zaum zu halten. Ich besuchte auch das besagte Zimmer, in dem sich eben etwa hundert Weiber befanden und in welchem entsetzliche Unordnung herrschte. Die Frauen der Eingeborenen müssen in der Nacht unter den Pritschen auf nacktem Boden schlafen. Für die Kinder sorgt teilweise die Regierung, da die meisten europäischen Soldaten, wenn sie nach vollendeter Dienstzeit in die Heimat zurückkehren, ihre Familien einfach zurücklassen und dieselben sonst dem Elend preisgegeben wären.
Beim Besuche der Küchen setzte mich die im Vergleiche zu der Verpflegung unserer Soldaten so reichhaltige Kost der Mannschaft in Erstaunen. Morgens erhält jeder Mann Kaffee, sowie Eier und Butter oder Schinken; um 11 Uhr Suppe, eine sehr große Portion Fleisch und eine ausgiebige Ration Gemüse; um 4 Uhr wieder Fleisch und Reis.
Nun wurde ich noch in den Turnsaal, den Schulsaal, die Werkstätten und Magazine geführt. Letztere sind zum Unterschied von unseren Magazinen sehr dürftig ausgestattet und enthalten bloß ein ganz geringes Quantum von Vorräten, da stets alle Lieferungen sofort an die Truppen ausgegeben werden, und die nötige Ergänzung direkt durch das Haupt-Verpflegungsmagazin in Batavia geschieht.
Obschon die niederländische Regierung und namentlich das Kriegs-Departement die letzten Jahre her eifrig bemüht waren, die militärischen Einrichtungen zu verbessern und in jeder Beziehung für das Wohl der Armee zu sorgen, so bleibt denn doch noch viel zu tun übrig, wie dies unter anderem auch mancher Misserfolg im Kriege mit Atschin auf Sumatra gezeigt hat. Welche Umstände in diesem Kriege von schier endloser Dauer zu Ungunsten der Niederländer mitgespielt haben, und ob hieraus auf ein Zurücktreten des militärischen Geistes des holländischen Volkes vor dessen bedeutendem Kolonisationstalent und dessen hoch entwickelten kommerziellen Fähigkeiten geschlossen werden dürfe, ist wohl schwer zu entscheiden.
Dass die Niederländer ihre kriegerischen Okkupationen in Ostindien durch eine angemessene Kolonialpolitik zu fördern verstehen, scheint unzweifelhaft. Die Verwaltung der Kolonien ruft den Eindruck hervor, als sei sie eine vortreffliche. Überall zeigt sich Wohlstand, tritt bei den Europäern sowohl als auch bei den Eingeborenen Zufriedenheit mit der Regierung in weit höherem Maße zutage, als dies in anderen Kolonialreichen der Fall ist.
Vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, sind mir jedenfalls die Holländer auf Java als gastfreundliche und gemütliche Leute erschienen, die mir durch offenes, herzliches Entgegenkommen sowie dadurch in bestem Angedenken bleiben werden, dass sie ihre Einrichtungen und Eigenschaften nicht überschätzen — ein Vorzug, dem man nicht überall begegnet.
Auf dem Bahnhof von Buitenzorg nahm ich vom Generalgouverneur und von allen anderen holländischen Herren Abschied, um nach Batavia zurückzukehren, wo ich von unserem Konsul Fock zum Frühstück geladen war. Frau Fock, eine imposante Erscheinung, machte in dem sehr nett eingerichteten Hause in liebenswürdigster Weise die Honneurs.
So manches in dem Speisezimmer brachte uns die Heimat in freudige und anheimelnde Erinnerung. Da standen die Bilder Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin; der Tisch war mit Blumen und Bändern in unseren Farben geschmückt; selbst die Menus trugen Photographien mit Ansichten aus den geliebten Gebirgsländern Österreichs und aus dem schönen Wien.
Ein Extrazug brachte uns nach Tandjong Priok, wo ich mich wieder an Bord der „Elisabeth“ einschiffte. Die Handelsschiffe im Hafen hatten bei meinem Eintreffen Flaggengala angelegt.
Die Herren meiner holländischen Suite besichtigten die „Elisabeth“ eingehend, deren artilleristische Armierung und sonstige moderne Einrichtungen besonders den Obersten De Moulin lebhaft interessierte; er ließ sich unter anderem die sämtlichen Geschütze bis in jedes Detail demonstrieren.
Endlich verabschiedeten wir uns auf das herzlichste von den Herren der holländischen Suite; die Anker wurden gelichtet und unter den Klängen der holländischen Nationalhymne verließen wir mit Kurs gegen Australien das schöne Java.
Links
- Ort: Tandjong Priok, Jakarta, Indonesien
- ANNO – am 27.04.1893 in Österreichs Presse.
- Das k.u.k. Hof-Burgtheater spielt „Der Erbförster“, während das k.u.k. Hof-Operntheater die Oper „Der Barbier von Sevilla“ aufführt.